Georg Taboris Arbeit mit Schauspielern

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Georg Taboris Arbeit mit Schauspielern

Georg Tabori war Autor und Regisseur und ein innovativer Theaterpädagoge, der neue Wege in der Rollenarbeit mit Schauspielern beschritt.

Taboris Ansichten zur Rollenarbeit

Tabori war der Meinung, dass Schauspieler sich eine Rolle nicht nur durch Einfühlung in die Figur, sondern durch Analyse und Reflexion erarbeiten sollten. Er forderte die Schauspieler auf, sich mit der Geschichte der Figur, den gesellschaftlichen und politischen Hintergründen und den eigenen persönlichen Erfahrungen auseinanderzusetzen. Tabori war der Meinung, dass Schauspieler nicht nur die Figur, sondern einen Teil von sich selbst und ihres Lebens mit auf die Bühne bringen könnten. Nachdem der Probenprozess begonnen hatte, lebte die Figur nicht selten unbewusst im täglichen Leben des Schauspielers weiter. Ein persönliches Erleben z.B. eine innere Unruhe, plötzliche Zerstreutheit,  eine neuendeckte Lust an der Provokation ect des Schauspielers könnte mehr mit der Figur zu tun haben, als man denkt.

Taboris Aufenthalt in Amerika

Tabori lebte und arbeitete in den 1940er und 1950er Jahren in Amerika. Diese Zeit hatte einen großen Einfluss auf seine Arbeit mit Schauspielern.

In Amerika lernte Tabori die Method Acting-Technik kennen, die von Lee Strasberg entwickelt wurde. Diese Technik betont die Bedeutung der persönlichen Erfahrungen und Emotionen des Schauspielers für die Rollenarbeit.

Tabori war von der Method Acting-Technik fasziniert, aber er sah auch ihre Grenzen. Er war der Meinung, dass die Method Acting-Technik zu einer Überidentifikation des Schauspielers mit der Figur führen kann.

Taboris Regiestil

Taboris Regiestil war geprägt von seinem Interesse an der Psychologie der Figuren und seiner Überzeugung, dass Schauspieler sich selbst auf der Bühne präsentieren sollten.

In seinen Inszenierungen arbeitete Tabori oft mit improvisierten Szenen und Übungen. Er wollte, dass die Schauspieler ihre eigenen Erfahrungen und Emotionen in die Rolle einbringen.

Tabori war ein Meister der Körpersprache. Er forderte die Schauspieler auf, sich mit der Körpersprache der Figur auseinanderzusetzen.

Besonderheiten von Taboris Art Regie zu führen

Taboris Art Regie zu führen war geprägt von folgenden Besonderheiten:

  • Er arbeitete oft mit improvisierten Szenen und Übungen.
  • Er forderte die Schauspieler auf, sich mit der Geschichte der Figur, den gesellschaftlichen und politischen Hintergründen und den eigenen persönlichen Erfahrungen auseinanderzusetzen.

Taboris Einfluss auf das Schauspiel

Taboris Arbeit mit Schauspielern hat einen großen Einfluss auf die Schauspielkunst gehabt. Er hat neue Wege in der Rollenarbeit beschritten. Taboris Einfluss ist noch heute spürbar. Viele Schauspieler und Regisseure, die mit ihm gearbeitet haben, arbeiten in seinem Sinne weiter.

George Tabori – Wikipedia

Büchern von und über George Tabori:

Einige Stücke von George Tabori:

  • The Niggerlovers (Diptychon, 1967)
  • Pinkville (1971)
  • Sigmunds Freude (1975)
  • Talk Show (1976)
  • Abendschau (1979)
  • Mutters Courage (1979)
  • Jubiläum (1983)
  • Peepshow – ein Rückblick (1984)
  • Schuldig geboren (1987)
  • Mein Kampf (1987)
  • Weisman und Rotgesicht (1990)
  • Der Babylon-Blues (1991)
  • Goldberg-Variationen (1991)
  • Requiem für einen Spion (1993)
  • Die 25. Stunde (1994)
  • Die Massenmörderin und ihre Freunde (1995)
  • Die Ballade vom Wiener Schnitzel (1996)
  • Letzte Nacht im September (1997)
  • Die Brecht-Akte (1999)
  • Frühzeitiges Ableben (2001)
  • Das Erdbeben-Concerto (2002)
  • Gesegnete Mahlzeit (2007)

Bücher über George Tabori

  • George Tabori. Der Theatermacher von Manfred Brauneck (1991)
  • George Tabori. Eine Biographie von Peter von Becker (2002)
  • George Tabori. Theater, Film, Leben von Matthias N. Lorenz (2014)
  • George Tabori. Ein Leben in Revolte von Katharina Sykora (2021)