E-Casting Tips

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Audition- und E-Casting-Tipps von Schauspielcoaches aus der ganzen Welt:

Denke daran, dass diese Tipps nur ein Ausgangspunkt sind und dass die Erfahrungen von Person zu Person variieren können. Es ist immer von Vorteil, mit einem Schauspielcoach zusammenzuarbeiten, um persönliche Beratung und Feedback zu erhalten.

 

  1. Vorbereitung: Sei vorbereitet für dein Vorsprechen oder das Self-Tape. Kenne den Text und sei mit dem Kontext der Szene/n vertraut. Oft ist es ratsam, erst zu proben, bevor du die ersten Takes aufnimmst und nicht während des Filmens zu Proben. Du wirst selbst herausfinden, was für dich am besten ist.
  2. Sei mutig: Zeige deine einzigartige Interpretation der Rolle. Triff mutige Entscheidungen, die dich, deine Kreativität und Bandbreite zeigen.
  3. Aktives Zuhören: Achte auf deinen Szenenpartner oder Anspielpartner*in. Höre zu. Reagiere authentisch auf das, was er/sie sagt, und lass es dich beeinflussen. Für das Self-Tape lass dir Zeit für die Stellen, wo du dem gegenüber/dem anderen Charakter zuhörst.
  4. Bleibe präsent: Konzentriere dich auf den Moment, anstatt zu erwarten, was als nächstes kommt. Sei präsent in der Szene.
  5. Verwende deine Stimme und deinen Körper: Erkunde, wie dein Charakter/deine Figur spricht und sich bewegen könnte.
  6. Gehe Risiken ein: Hab keine Angst, Risiken einzugehen und deine Komfortzone zu verlassen. Dies zeigt deine Vielseitigkeit und deine Fähigkeit, Herausforderungen anzunehmen.
  7. Eigene Persönlichkeit/Rolle: Lass deine Persönlichkeit in deinem Spiel durchscheinen. Casting-Direktoren*innen wollen dich als Person kennenlernen, genauso wie sie deine Beherrschung des Handwerks sehen wollen.
  8. Achte auf Details: Achte auf Details wie Requisiten, Kostüme und die allgemeine Umgebung deines Self-Tapes. Je nach Casting-Anleitung ist A) ein Kostüm/Vorschläge gewünscht oder B) wenn es keine ausdrückliche Aufforderung für Kostüme oder es keine detailierrte Beschreibung geben sollte, ist es günstig sich “dezent”, aber nicht zu extrem, in die Richtung des Charakters/der Rolle zu bewegen mit der Kostümauswahl. Sei es eine Krawatte, eine Hemd, die Art die Haare zu stylen, Ohrringe, geschminckt/ungeschminkt u.v.m.
  9. Habe einen spezifischen Anfang und kaftvolles Ende: Achte darauf, dass deine erste Handlung/Aktion spezifisch und nicht vage ist (z.B. eine dynamische Körperhaltung) und finde ein klares kraftvolles Ende (z.B. durch eine Entscheidung, einen Gedanken, der die Rolle weiterträgt, beschäftigt). Wenn dein letzter Satz ist “Alles ist gut, ja wird sind quitt!”, vielleicht spielst du trotzdem einen Gedanken, eine Intention ohne Worte weiter, wie “Warte nur, eines Tages….”. Anstatt abrupt die Spannung und Energie fallen zu lassen, nur weil der Satz etwas zu sagen scheint.
  10. Bleibe dir selbst treu: Bleibe deinen eigenen künstlerischen Entscheidungen treu. Imitiere nicht andere und versuche nicht, dem zu entsprechen, was du glaubst, dass Casting-Direktoren*innen wollen. Versuche es nicht richtig zu machen. Es gibt keine richtige Interpretation, es gibt nur deine Interpretation. Zeige ihnen, wer du als Schauspieler*in bist.

  1. Definiere den ersten Eindruck: Beginne das Vorsprechen oder Self-Tape in einer spezifischen Position und Energie. Fessle die Aufmerksamkeit des Zuschauers gleich zu Beginn.
  2. Vielseitigkeit: Wenn du die Gelegenheit hast, lass die verschiedene Facetten des Charakters sich offenbaren und geize nicht mit deinen schauspielerischen Fähigkeiten. Verstecke nicht deine ganze Bandbreite und dein Potenzial, weil du eine fixe Idee im Kopf hast wie die Rolle, die Szene sein sollte oder was die Castingdirektoren*innen sehen wollen oder nicht.
  3. Nutze den Raum: Nutze deine Umgebung. Wenn du ein Self-Tape machst, solltest du über eine physische Inszenierung nachdenken, um dir im Vorfeld einen klaren Rahmen abzustecken, in dem du dich bewegst.
  4. Ein starkes Ende: Einen bleibender Eindruck entsteht, indem du dein Spiel mit einer klaren Intention beendest. Stelle sicher, dass deine letzten Momente konkret und in die Logik der Szene eingebunden sind, so dass sie sich im besten Falle einprägen. Bei einer Live- Audition stehe zu dem was du gerade geschaffen hast. Fange nicht im letzten Moment oder nach dem letzten Moment an dein Spiel zu bewerten oder zu kommentieren. Lass es stehe, für das was es in diesem Moment war. Es ist nicht deine Aufgabe, dem Castingdirektor*innen zu zeigen, dass du ein guter Regisseur*in oder Kritiker*in deiner selbst bist. Es sei den du arbeitest beim Casting bereits mit dem Regisseur*in und diese/dieser sind an deinere Einschätzung interessiert, um gemeinsam an der Szene weiter zu arbeiten.

  1. Vorbereitung: Mache vorher eine gründliche Textanalyse und Charakterarbeit. Verstehe den Kontext, die Ziele, die Beziehungen und was auf dem Spiel steht für deinen Charakter/deine Rolle in der Szene.
  2. Authentizität: Strebe nach Ehrlichkeit und Integrität. Vermeide es, dich zu präsentieren oder zu versuchen, zu beeindrucken, und konzentriere dich stattdessen darauf, dich mit dem Material zu verbinden und dich mit allen Aspekten in den Charakter/die Rolle einzubringen.
  3. Zuhören und Reagieren: Achte auf die Worte und Handlungen deines Szenenpartners*in und reagiere  spontan und ehrlich. Schauspielen ist Reaktion, also kultiviere die Fähigkeit, im Moment zu leben und zu atmen.
  4. Spielen von Aktionen: Identifiziere die spezifischen Aktionen des Charakters in der Szene. Aktionen treiben die Szene voran und geben ihr einen Sinn. Vermeide Verallgemeinerungen wie “gewinnen” oder “emotional werden” und finde stattdessen präzisere Aktionen. Spiele die Aktionen von Moment zu Moment ohne die Szene akribisch wie geplant spielen zu wollen, lass dich überraschen, vergesse deine Vorbereitung und sei offen für das was dein Partner*in jedesmal neu in dir auslöst. Sei bereit alles loszulassen, wie du glaubtest es sein sollte.
  5. Emotionale Verfügbarkeit: Sei emotional verfügbar und reagiere auf die gegebenen Umstände. Erlaube dir, verletzlich und offen zu sein. Emotionen sollten aus realen oder imaginierten Erfahrungen und Gedanken kommen und nicht erzwungen werden. Gebe nur so viel nach draußen, wie wirklich da ist. Fang nicht an etwas herzustellen, weil du eine Erwartung hattest wie viel du fühlen solltest.
  6. Aktive Körperlichkeit: Verwende deinen Körper auf aktive Weise, auch wenn du bei Self-Tapes auf einen kleinen Raum beschränkt bist. Körperlichkeit kann die Wirkung deines Spiels verstärken.
  7. Nutze Requisiten und Umgebung: Setze die Requisiten oder Kulissen sparsam ein und nur wenn dies die Erzählung fördert, den Charakter hilft zu definieren und ein intensiveres Erlebnis schafft.
  8. Technisches: Mach dich mit den technischen Aspekten des Selbstfilmens vertraut, z. B. mit Beleuchtung, Kamerawinkel und Ton. Stell sicher, dass wir dich gut sehen und hören können und dass der Fokus auf deinem Spiel liegt.
  9. Achte auf Details: Achte auf die kleinsten Details, z. B. die Wahl der Garderobe, den Schmuck, die Frisur. Dies kann zu deinem Portrait, deiner Interpretation beitragen.
  10. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Sei offen für Unberechenbares und neue Interpretationen, während des Castings. Regisseure*innen und Casting-Direktoren*innen können Feedback geben oder um andere Ansätze bitten. Sei bereit, dich einzulassen und neue Dinge auszuprobieren, ohne Ihre Authentizität zu verlieren. Wichtig: Wenn ein Regisseure*innen und Casting-Direktoren*innen dich auffordert die Szene aggressiver oder trauriger zu spielen, spiele nicht die ganze Szene agressiver oder trauriger. Such dir eine spezifische Sequenz oder Momente in der Szene aus, wo du dies tust. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Szene nur in einem Ton spielst. Nicht alle Regisseure*innen und Casting-Direktoren*innen sind mit der Sprache der Schauspielführung im Detail vertraut und können genau beschreiben was sie wollen bzw. den Schauspieler*in dort hinführen. Insofern ist es gut, das die Anmerkungen zu verstehen, aber sie für sich zu übersetzen, dass sie spielbar sind.