“Different Every Night” des Regisseurs Mike Alfreds

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Die Arbeit und der Prozess des Regisseurs Mike Alfreds, wie er sie in seinem Buch “Different Every Night” beschreibt, ist für Schauspieler*innen und Regisseure*innen aus mehreren Gründen wichtig:

Die Betonung liegt auf der Vorstellungskraft:

Alfreds legt größten Wert auf die Vorstellungskraft und den erfinderischen Beitrag des Schauspieler*innen. Er ist der Meinung, dass Schauspieler*innen es vermeiden sollten, sich auf eine festgelegte Interpretation oder Aufführung zu beschränken und in jedem Moment nach Frische streben sollten. Dieser Ansatz ermutigt die Schauspieler*innen, ihre Vorstellungskraft voll einzubringen, was zu nuancierteren und emotional reichhaltigeren Darstellungen führt.

Das Unbekannte einladen:

Alfreds ermutigt die Schauspieler*innen, die Ungewissheit und das Unvorhersehbare von Live-Aufführungen zu akzeptieren. Indem sie die Kontrolle über vorher festgelegte Handlungen oder Entscheidungen aufgeben, werden die Schauspieler*in reaktionsfähiger und können sich besser auf die sich ständig verändernde Dynamik einer Aufführung einstellen. Diese Haltung hilft den Schauspieler*innen, präsent zu bleiben, und erleichtert eine tiefere Verbindung zwischen ihren Mitspielern und dem Publikum.

Erkundung von Möglichkeiten:

Das Buch führt die Schauspieler*innen durch eine Reihe von Übungen und Techniken, die sie ermutigen, eine breite Palette von Möglichkeiten in ihren Aufführungen zu erkunden. Alfreds betont, dass keine zwei Aufführungen gleich sein sollten, damit die Schauspieler*innen neue Nuancen, Feinheiten und Interpretationen ihrer Figuren entdecken können. Dieser Prozess der kontinuierlichen Erkundung verhindert, dass die Schauspieler*innen in sich wiederholende Muster verfallen.

Kollaborativer Ansatz:

Anstatt den Schauspieler*innen seine eigene Vision aufzuzwingen, fördert Alfreds ein kollaboratives Umfeld, in dem die Schauspieler*innen ihre Ideen aktiv einbringen. Dieser Ansatz fördert das Gefühl der Eigenverantwortung und der Investition in die Aufführung und ermöglicht es den Schauspieler*innen, sich stärker mit ihren Figuren und der Geschichte verbunden zu fühlen. Durch die Förderung des Geistes der Zusammenarbeit ermutigt Alfreds die Schauspieler*innen, Risiken einzugehen, mutige Entscheidungen zu treffen und sich voll und ganz auf ihre Arbeit einzulassen.

Ganzheitlicher Ansatz:

Alfreds verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz für Theater und Schauspiel. Er betont, wie wichtig es ist, das gesamte Stück zu verstehen, einschließlich des Kontexts, der Themen und der Beziehungen zwischen den Figuren. Dieses umfassende Verständnis ermöglicht es den Schauspieler*innen, fundiertere Entscheidungen zu treffen und Aufführungen zu gestalten, die auf einem tieferen Verständnis des Werks beruhen.

“Different Every Night” ist für Schauspieler*innen von entscheidender Bedeutung, da es sie befähigt, kreativ frei, impulsiv und authentisch zu sein, was zu lebendigeren, fesselnden und ehrlichen Aufführungen führt.

 

Online Workshops with Mike Alfreds

Series of interviews with Mike Alfreds himself and actors, actresses and collaborators by Peter Thomson

Michelle Williams, Mark Rylance, Patsy Rodenburg and many more.

Books by Mike Alfreds: “Different Every Night”, “Then What Happens”, “What Actors Do”

 

Zusammenfassung – ein paar erste Schritte der Analyse:

1. Analysiere die Struktur des Stücks, die Organisation von Raum und Zeit und die Art und Weise, wie es sich bewegt.

Für ein umfassenderes Verständnis empfiehlt sich die Lektüre von “Different Every Night”.

2. Erstelle eine Liste mit allen unbestreitbaren Fakten zu einer bestimmten Figur A.

Die Figur: A

Schreiben Sie (nicht mit dem Computer) 4 Listen auf:

1. Fakten über die Figur:

Diese vom Autor/Drehbuchautor festgelegten Fakten beziehen sich auf die Hintergrundgeschichte der Figur, ihre Beziehungen, ihr Aussehen und die wichtigsten Handlungen, die sie während des Stücks ausführt. Es ist wichtig, Mutmaßungen, Vermutungen, Meinungen, emotionale Beschreibungen, Werturteile oder Gefühle zu vermeiden. Anstatt jemanden als wütend, böse oder klug zu bezeichnen, sollte man sich auf die Beschreibung beobachtbarer Verhaltensweisen konzentrieren, wie z. B. häufige Wutausbrüche, schnelles Denken oder Kaltschnäuzigkeit gegenüber anderen. Das Erkennen von wiederkehrenden Verhaltensmustern ist ebenfalls hilfreich. Beschreibe solche Fakten aktiv.

2. Was die Figur über A sagt.

Alles, was sie mit “ich”, “mir”, “mein”… ausdrückt, auch Sätze wie “ich denke”.

3. Was die Figur über andere Menschen sagt

Sowohl in direkt ins Gesicht als auch hinter deren Rücken; auch über Personen, die im Stück nicht vorkommen, falls dies der Fall ist.

4. Was andere Figuren über A sagen

Sowohl zu dieser direkt als auch hinter ihrem Rücken.