Bewegungstraing für Schauspieler u.a. nach Laban

Die Bedeutung des Bewegungstrainings u.a. nach Laban für Schauspieler

Die Vorteile, die Schauspielerinnen und Schauspieler aus einem spezifischen Bewegungstraining ziehen können, mit Schwerpunkt auf der Laban-Technik

Einleitung:

Das Schauspiel ist ein vielseitiges Handwerk, das mehr erfordert als nur gesprochene Worte. Um eine Figur wirklich zu verkörpern, muss ein Schauspieler*in seine Körperlichkeit, Präsenz und Bewegung einsetzen. Körperliche Trainingsmethoden, wie die von Rudolf Laban entwickelten, spielen eine entscheidende Rolle bei der Verbesserung der Ausdruckskraft eines Schauspielers*in. Dieser Artikel befasst sich mit der Bedeutung des Körpertrainings nach Laban für Schauspieler*innen.

Entwicklung des Körperbewusstseins:

Körperliches Training, insbesondere nach Laban, ermöglicht es Schauspielern*innen, sich besser auf ihren Körper einzustellen. Indem sie die Dynamik von Bewegung, Raum und Energie verstehen, können Schauspieler*innen ihre Ausdrucksmöglichkeiten erweitern und so die Authentizität ihrer Figuren vertiefen. Die Techniken von Laban helfen den Schauspielern*innen, die Kontrolle über ihren Körper zu erlangen und das allgemeine Körperbewusstsein zu verbessern.

Verbesserung der Präsenz und des räumlichen Bewusstseins:

Schauspieler*innen, die sich dem Laban-Training widmen, werden darin geschult, ihre körperliche Präsenz auf der Bühne oder der Leinwand wirkungsvoll einzusetzen. Übungen, die sich auf die Beziehungen zwischen Körper und Raum konzentrieren sind der Kern der Laban-Technik. Dieses erhöhte räumliche Bewusstsein ermöglicht es den Darstellern*innen instinktiv und mit einem spezifischen Verhalten auf den szenischen Raum, andere Darsteller*innen und Objekte zu reagieren, was ihren Darbietungen mehr Tiefe und Komplexität verleihen kann.

Emotionen körperlich ausdrücken:

Bevor Menschen ihre Gefühle verbalisieren, zeigen sie oft körperliche Symptome. Schauspieler*innen, die in Laban-Techniken geschult sind, können diese Beziehung zwischen Emotionen und Körperlichkeit nutzen und so nuanciertere und glaubhaftere Darstellungen ermöglichen. Durch Labans Bemühungen, verschiedene Qualitäten wie Gewicht (leicht oder stark) und Zeit (gehalten oder schnell/plötzlich) zu erforschen und zu verstehen, können Schauspieler*innen die gesamte Bandbreite von Emotionen ausdrücken.

Entwicklung der Körperlichkeit von Charakteren:

Jede Figur hat ihre eigene Körperlichkeit, die sich darin ausdrückt, wie sie sich bewegt, gestikuliert und sich hält. Das Laban-Training bietet den Schauspielern*innen einen Rahmen, um für jede Figur eine unverwechselbare Körperlichkeit zu entwickeln, die es ihnen ermöglicht in die Rolle zu schlüpfen. Das Hinzufügen von Bewegungsqualitäten, Rhythmus und Dynamik, die mit der Persönlichkeit der Figur übereinstimmen, kann den Schauspielern*innen helfen, eine nuanciertere Darstellung zu schaffen.

Stärkung der Ensemblearbeit:

Körpertrainingsmethoden wie Laban ermöglichen eine bessere Zusammenarbeit in Schauspielensembles. Indem sie die Schauspieler dazu ermutigen, ein gegenseitiges Verständnis von Körperlichkeit, Raum und Rhythmus zu entwickeln, tragen Laban-Techniken dazu bei, eine kohärente und synchronisierte Ensembleleistung zu schaffen. Schauspieler, die mit den Konzepten von Laban vertraut sind, können effektiver miteinander kommunizieren und so eine gemeinsame Sprache entwickeln, die die Gesamtqualität der Produktion verbessert.

Stärkung von Selbstvertrauen und Flexibilität:

Körperliches Training stärkt das Vertrauen des Schauspielers*in in seinen Körper und ermöglicht es ihm, sich frei zu bewegen und zu experimentieren. Durch die Entwicklung von Flexibilität, Kraft und Bewegungskontrolle erlangen Schauspieler*innen die nötige Disziplin, um sich an verschiedene Rollen, Umgebungen und Herausforderungen anzupassen. Die Bandbreite an körperlichen Ausdrucksfähigkeiten macht Schauspieler*innen in ihrer Schauspiellaufbahn zu gefragten Charakterdarstellern*innen.

Schlussfolgerung:

Körperliche Trainingsmethoden wie Laban können erheblich zum Wachstum und zur Transformationsfähigkeit eines Schauspielers*in beitragen. Durch die Schärfung des Körperbewusstseins und der räumlichen Wahrnehmung und der Fähigkeit zu der Entwicklung einer spezifischen Körperlichkeit von Charakteren können Schauspieler*innen ihre Ausdruckskraft auf der Bühne oder der Leinwand verbessern. Körperliches Training in einem Ensemble fördert eine bessere Kommunikation und Zusammenarbeit und damit eine wirkungsvolle Ensembleleistung. Körperliches Training als integraler Bestandteil der Aus-Weiterbildung eines Schauspielers*in ist unerlässlich, um sein volles Potenzial zu entfalten und seine kreativen Kräfte freizusetzen.

Rudolf von Laban Wikipedia 

Weitere Entwicklungen: siehe auch Yat Malmgren 

Die praktische Anwendung ist der Schlüssel zur Beherrschung der Laban- oder Yat Malmgren-Technik. Es wird empfohlen, einen Kurs mit einem Experten zu besuchen, bevor man Bücher über die Technik studiert.

Allgemeine oder Laban-Kurse für Tänzer sind für Schauspieler*innen nicht unbedingt von Vorteil, da sie möglicherweise irrelevante Kenntnisse erwerben.

Workshop: A  Laban Workshop with Mike Alfreds

Video Interviews: Mike Alfreds in conversation with Peter Thomson:

1. Laban Efforts
2. Michelle Williams on working/training with Mike Alfreds and the Laban Technique

“MICHELLE WILLIAMS is an American stage and film actor, whose film credits include Brokeback Mountain, My Week with Marilyn, Fosse/Verdon, Manchester by the Sea. Her relationship began with MIKE ALFREDS in 2015. She had been looking for an acting mentor, and asked Mark Rylance for suggestions. Mark recommended Mike. Here she talks fascinatingly about her work with Mike: its challenges, its rewards, and how she has used what he has taught her in the most recent Steven Spielberg film she has just finished. She also talks about how she has taken these techniques and insights into her ‘real’ life.”

Experte Yat Malmgren Technik James Kemp – Introduction Courses

Workshop/Training in Berlin: Animal Work/Laban Technique/Little known Eastern Techniques

Die 4 Bewegungsfaktoren der Laban-Bewegungsanalyse (LMA) sind Gewicht, Raum, Zeit und Fluss. Das Zusammenspiel der einzelnen Faktoren beeinflusst die Gesamtqualität und die Eigenschaften der Bewegung.

1. Gewicht: Das Gewicht bezieht sich auf den Grad der Anstrengung oder des Widerstands, der der Bewegung entgegengebracht wird. Es kann leicht oder schwer sein und beeinflusst die Dynamik der Bewegung. Das Gewicht kann sich in den Muskeln und in der Anstrengung einer Bewegung manifestieren. Es beeinflusst die Gesamtqualität der Bewegung, z. B. ihre Kraft, Spannung oder Entspannung.
2. Raum: Der Raum bezieht sich auf die Fläche, die von der Bewegung abgedeckt wird, und auf die Beziehungen zwischen dem Körper und dem umgebenden Raum. Er umfasst die Größe, die Form, die Richtung, den Fokus und den Grad der Ausdehnung oder Kontraktion der Bewegung im Raum. Sie können den Raum auf verschiedene Weise nutzen: Sie können ihn auf einen bestimmten Punkt ausrichten, ihn ausdehnen oder zusammenziehen oder ihn durch Grenzen definieren. Der Raum beeinflusst die allgemeinen räumlichen Qualitäten, die Dynamik und die Bewegungsmuster.
3. Zeit: Zeit bezieht sich auf die Dauer, den Rhythmus, das Tempo und die Beschleunigung oder Verlangsamung der Bewegung. Sie kann schnell oder langsam, plötzlich oder anhaltend, regelmäßig oder unregelmäßig sein. Die Zeit beeinflusst die allgemeine zeitliche Qualität, das Tempo und den Rhythmus der Bewegung.
4. Fluss: Fluss bezieht sich auf die allgemeine Qualität oder Energie hinter der Bewegung. Er umfasst die Geschmeidigkeit oder Fragmentierung, die Verbundenheit oder Unverbundenheit und die Fließfähigkeit oder Abruptheit der Bewegung. Der Fluss kann kontinuierlich oder unterbrochen, gleichmäßig oder sprunghaft sein. Er beeinflusst die Gesamtqualität der Bewegung in Bezug auf ihre Geschmeidigkeit, ihre Übergänge und ihren Zusammenhang.

Diese vier Bewegungsfaktoren sind miteinander verbunden, da sie ständig interagieren und sich in der Bewegung gegenseitig beeinflussen. So wirkt sich beispielsweise die Wahl des Gewichts auf die räumlichen Qualitäten und den Fluss der Bewegung aus. Die Geschwindigkeit oder das Tempo der Bewegung beeinflusst sowohl die Zeit als auch den Fluss. Die Richtung und der Fokus der Bewegung beeinflussen sowohl den Raum als auch den Fluss. Die Beziehung zwischen diesen Faktoren führt zu einem breiten Spektrum an möglichen Bewegungsqualitäten und -ausdrücken. Das Verständnis ihrer Wechselwirkungen hilft, die Bewegung mit Hilfe der LMA umfassender zu analysieren und zu interpretieren.